Mittelbayerische Zeitung vom 29. November 2006

„Sehnsucht nach Beschaulichkeit“

Zum 30. Mal Adventsingen des Waldvereins in der Niedermünsterkirche

REGENSBURG (mjf). „Wenn man auf die Straße schaut, meint man, die Leute haben es noch eiliger, treiben es noch geschäftiger als sonst“, sagte Herbert Habereder, der Wanderwart des Waldvereins Regensburg, unter dessen Leitung das traditionelle Adventsingen in der Niedermünstekirche stattfand. Dort aber herrschte Stille.

Seit 30 Jahren organisiert der Wanderwart das Adventsingen. „Einst“, so erinnert er die Zuhörer, „trafen sich die Menschen in der Vorweihnachtszeit in den Häusern, um gemeinsam das Weihnachtsfest vorzubereiten und zu singen. Die Oma am Spinnrad, die backenden Frauen . . .“ Diese Zeiten seien nun vorbei, bemerkt Habereder in den Wortbeiträgen zwischen der Musik. Geblieben sei die Sehnsucht nach Beschaulichkeit und Besinnung. Das Adventsingen erinnert heute ebenso an die Vorweihnachtszeit wie auch an diesen schönen Brauch.

In dicke Jacken und Mäntel gehüllt ließen sich Groß und Klein von den „Deuerlinger Sängern“, den „Gambacher Sängerinnen“ oder dem „Laabertaler Dreigesang“ in weihnachtliche Stimmung versetzen. Auch Oberbürgermeister Hans Schaidinger und sein Amtskollege aus Amberg, Wolfgang Dandorfer, hatten sich unter das Volk gemischt.

An diesem Nachmittag erklangen aus dem Altarraum des Niedermünsters, wie in den sechs Jahren zuvor, echte Stubenmusi und volkstümliche Lieder zur Adventszeit. Mit dem „Auf'm Ofenbankerl“ zauberte die „Stubenmusi Regenstauf“ einen Hauch von Nostalgie in das Kirchengemäuer. Ein wenig Klassik gehöre auch zum Programm, erklärte Habereder.

In diesem Jahr war es eine „Festliche Weise“ von G. F. Händel. Nach einer Intrada von Peter Streck mit der „Bläsergruppe Zodlmusi“ sangen und spielten die Musiker unter der Zitherbegleitung von Silke Pritschet und Werner Stuber auch das „Ich bete an die Macht der Liebe“ aus dem Großen Zapfenstreich.